
Podcast #08: In der Ruhe liegt die Kraft - 5 Tipps wie Du im Job gelassener und entspannter handelst
Es soll ja Menschen geben, die Felsen in der Brandung sind, die nichts aus der Ruhe bringt, die immer souverän bei Konflikten, in komplizierten Lebenslagen, d.h. auch längere Zeiten beruflich Unzufriedenheit. Göttergleiche Wesen. Helden, Titanen. Und dann gibt’s die anderen.
Heute geht’s um die anderen, die Menschen, die sich auch mal aufregen, nervös werden, mal ungeduldig sind schon länger ungeduldig oder unruhig sind. …. Weil sie beruflich feststecken … Diejenigen, die auch über längere Zeit das 3. Mal im Eiltempo durch die Stellenportale scrollst.
Überblick
Heute geht’s darum welche Vorteile du daraus ziehst in stressigen belastenden Situationen gelassener zu reagieren. Und um deine Gewohnheiten, wie du sie schrittweise verändern kannst. und 5 konkrete alltagstaugliche Praxistipps, um mehr Gelassenheit in Deinen Alltag zu bringen.
Vorteile
Grundsätzlich raubten Ärger, Stress und Hektik dir viel deiner Energie. Arbeiten im Gelassenheitsmodus führt dazu dass du sehr entspannt arbeiten kannst, deine Kreativität höher, du kannst leichter deiner Aufgaben bewältigen.
Zunächst der Blick auf unsere Gewohnheiten. Routinen und Gewohnheiten erleichtern uns den Alltag. Rund 30-50 Prozent unserer Handlungen erledigen wir ganz automatisch ohne weiter darüber nachzudenken. Warum ist das so? Das menschliche Gehirn liebt Gewohnheiten. So gibt es für Routine Handlungen einen schicken Hormoncocktail extra. Oder in den Worten des Neurobiologe Gerhard Roth einen körpereigenen Belohnungsstoff. Routinehandlungen werden belohnt, weil sie deutlich weniger Energie verbrauchen.
Merke: Wenn du etwas Neues ausprobieren möchtest, also hier mehr Gelassenheit in dein Leben erbringt dein Kopf Höchstleistungen .
Stell dir bitte diese klitzekleine Gewohnheits-Änderung vor. Ab morgen putzt du (als Rechtshänder) deine Zähne täglich mit der linken Hand. Das machst du 3 Wochen lang.
Das fühlt sich zunächst noch neu und ungewohnt an. Du wirst am Anfang länger brauchen. In deinem Kopf verbinden sich die die Nervenbahnen A und B hier neu miteinander. Bildlich gesprochen gibt es in den ersten Tagen einen winzigen Trampelpfaden, der allmählich zu einer Schnellstraße und dann nach etwa 3 Wochen zu einer gut ausgebauten Autobahn verwandelt. Mit jeder Wiederholung wir das neuronale Netz gestärkt.
Und das betrifft jede neue Gewohnheit. Das verdeutlicht, wieso es so schwierig ist neue Routinen und Lösungswege zu etablieren. Und zeigt auch, weshalb sich deine Ausdauer lohnt.
5 konkrete Tipps
Nummer1: Bewußtes Atmen
Diese kleine ganz einfache Tipp für mehr Gelassenheit heißt Atmen, bewußtes in den Bauch atmen.
Deine Atmung ist ein sehr zuverlässiger Gradmesser in Sachen Gelassenheit und Stress. Wenn du gestresst bist , ist die Atmung oft schnell und flach. Bist du dagegen entspannt, atmestt du tief, ruhig und regelmäßig. Du legst deine Hände locker auf den Bauch und atmest einige Male tief ein und aus, wenige Minuten reichen, um wieder gelassener zu handeln.
Nummer 2: Positive Wortwahl und Selbstgespräche
Mit keinem Menschen auf der Welt verbringst Du mehr Zeit. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen wie du täglich mit dir sprichst. Mehr oder weniger bewußt führt jeder von uns innere Gespräche mit sich.
Ich stecke total fest in diesem doofen Job.
Mein Kollege bringt mich auf die Palme … Es ist zum Verrücktwerden!
Ich bin sowas von genervt!….schon wieder fängt das Meeting unpünktlich an.
Betrachte deine Wortwahl einmal mit etwas Abstand. Natürlich sind solche Momente frustrierend. Unsere Gefühllage wird ganz wesentlich von unsere Sprache beeinflußt. Nutze ein möglichst positive Wortwahl.
Das wäre dann für den Beispielsatz 1 :
Ich entwickle aktuell konkrete Ideen für etwas Neues, zur Zeit ist es mein Brotjob.
Jetzt bist du an der Reihe: Schnapp dir einen deiner Lieblingssätze, wenn du so richtig unzufrieden bist. Und dann formulierst du ihn positivum.
Nummer 3: Bodyscan
Der Bodyscan ist eher einfache und eine sehr wirksame Übung aus der Tiefenentspannung. Eine der Grundübungen aus dem MBSR-Programm. MBSR steht als Abkürzung (Mindfulness-Based Stress Reduction/Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) Erfinder ist Jon Kabat-Zinn, emeritierter Professor an der University of Massachusetts Medical School in Worcester. Die Wirksamkeit vom Bodyscan beruht darauf, dass Muskeln, die bewußt gespürt werden, entspannnen können.
Gedanklich scannst du deine verschiedenen Körperteile. Du konzentrierst dich aufs Spüren. Von Kopf bis Fuß konzentrierst du dich auf Spüren ohne das Erlebte zu analysieren, zu beurteilen, darauf zu reagieren.
Nummer 4: Gönn dir kleine Pausen
Kommt dir dieser Satz des öfteren über die Lippen
Ich muss noch eben schnell… … nur eben noch dieses … oder jenes heute noch erledigen.
Mit dieser Haltung erhöhst du innerlich deinen Druck, verpasst die wichtigen Gelegenheiten, um entspannte und belebende Momente zu erleben.
Arbeitspsychologen betonen seit langem den großen Erholungswert dieser kleinen Unterbrechungen. Hilfreich sind kleine 5 Minuten Pausen, um wieder durchzuatmen und Energie zu tanken. Und am besten etwa nach jeder Stunde. Stell dir zu Beginn ruhig deinen Timer. Unterstützend ist insbesondere der Belastungswechsel. Also, wenn du viel am PC sitzt, dann bewegst du dich in diesen 5 Minuten. Und das Handy ruht in dieser Zeit ebenso. Oder für denjenigen, der körperlich arbeitet, ist Sitzen wertvoll. Und hier ist Handy okay. Und mit diesen kleinen Pausen experimentiertst du,
Nummer 5: Mach Dir Deine Stärken bewusst
Hast du dich schon ausführlicher damit beschäftigt, was dir bisher in deinem Leben besonders in stressigen Situationen gelungen ist und welche deiner Stärken dazu beigetragen haben?
In meinen Workshops machen ich häufig die Erfahrung, dass Berufseinsteiger und auch Berufserfahrene sich schwer tun diese Stärken zu benennen. Nach wie vor stehen Fehler und Defizite hoch im Kurs.
Hier startet Deine Veränderung. Notiere 3 sehr stressige Erlebnisse, die du souverän und erfolgreich gemeistert hast. Und notiere deine individuellen Stärken, die zum Gelingen beigetragen hat. Es genügt dies in Stichworten zu machen. Dann kannst du in der nächsten Stress Situation einen hilfreichen Blick darauf werfen.
Gewohnheiten zu verändern ist im 1. Schritt eine Entscheidung. Im 2. Schritt ein wichtiges Übungsfeld. Hilfreich sind kleine tägliche Erinnerungen. Z.B. ein tägliche Nachricht zum Stichwort Gelassenheit oder auch ein Bild über das Handy. Oder auch über kleine Gegenstände, die du subjektiv damit verbindest, kleine Figuren, Steine auf dem Schreibtisch oder auch unsichtbar in der Hosentasche.
Ich bin gespannt auf deine Umsetzung, deine Erfahrungen und deine Kommentare. Sei geduldig und großzügig mit dir. Viel Erfolg!
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