Selbstvertrauen aufbauen und stärken ▷ 7 Übungen + Beispiele

Selbstvertrauen aufbauen: Übungen, Beispiele & Routinen I Claudia Winkel

Selbstvertrauen aufbauen – in der Tat ein Ziel, das viele Menschen berührt. Denn ein gesundes Selbstvertrauen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, ob auf emotionaler, persönlicher oder beruflicher Ebene. Hier findest du praktische Tipps, wie du mangelndes Selbstvertrauen trainieren und stärken kannst.

Das Leben könnte leichter werden. Du möchtest mutiger, zuversichtlicher und gelassener durchs Leben gehen?

Dann findest du hier 7 wirksame Übungen, um mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.

Definition: Selbstvertrauen betrifft die Wahrnehmung unserer Fähigkeiten, dann habe ich viel Zutrauen in mich und meine Talente. Mein Gefühl ist „Ich bin gut genug.“

Das Maß an Selbstvertrauen beeinflusst das Erreichen meiner Ziele. Hohes oder niedriges Selbstvertrauen wirkt wie ein Verstärker nicht nur auf meine Arbeitsleistung.

Mehr Selbstvertrauen: glücklicher leben?

Menschen mit einem hohen Selbstvertrauen verfolgen ihre Ziele. Auch sie haben zeitweilig Angst und spüren Unsicherheiten. Aktives Handeln macht hier den Unterschied. “Alles im Griff zu haben” wirkt als Emotion positiv. Man könnte auch sagen: Selbstvertrauen und emotionale Sicherheit sind gut befreundet.

In diesen Momenten nehmen sie die Angst an die Hand, handeln, um weiter ihre konkreten Ziele zu verfolgen. Mögliches Scheitern, Hindernisse und fehlende Fähigkeiten betrachten sie eher als Herausforderungen. Selbstbewusste Menschen finden Wege, ihre Ziele nachhaltig zu verfolgen und zu erreichen.

Selbstvertrauen aufbauen: 7 Übungen und Tipps

Im Folgenden findest du wirksame und wissenschaftlich belegte Übungen, Beispielen und Tipps, um Selbstvertrauen aufzubauen.

Good News: Ein geringes Selbstvertrauen lässt sich auch wieder stärken. Jederzeit kann man Selbstvertrauen lernen, um dann persönlich, emotional oder beruflich  erfolgreich „abzuheben“.

Aus meinen Coachings und Trainings weiß ich, um die Herausforderungen insbesondere am Anfang. Wichtig sind neben dem persönlichen Übungsziel, die Bereitschaft neue Wege zu gehen und offen für diese Erfahrungen zu sein.

Die positive Erfolgsspirale beginnt mit der Sicht auf erste Erfolge und Veränderungen und stärkt das Selbstwertgefühl.

Daher ist es für den Aufbau von Selbstvertrauen sehr hilfreich in kleinen Schritten und Teilzielen zu denken und zu handeln. Selbstverständlich gehören Rückschläge zum Lern- und Entwicklungsprozess dazu.

Selbstvertrauen im Modell des Growth Mindset bedeutet auch sich leichter Fehler zu verzeihen.

Nicht umsonst zählt auch zunehmend in Teams, in Projekten und modernen Unternehmen und Organisationen eine positive Fehlerkultur zum Kernbereich.

Selbstvertrauen aufbauen: 7 effektive Übungen

  1. Übung: Selbstwirksamkeit stärken: Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit gehen optimistisch und selbstsicher durchs Leben. – Sie sind überzeugt, auch schwierige Situationen und Herausforderungen meistern zu können. Menschen mit einer geringen Selbstwirksamkeit fühlen sich eher hilflos, entdecken schneller vermeintlich unüberwindbare Hürden.

Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit hängen eng zusammen. Selbstvertrauen bildet die Grundlage für selbstwirksame Erfahrungen.

Und das kannst du für mehr Selbstwirksamkeit tun:

  • Um dein Selbstvertrauen stärken zu können, brauchst du neue positive Erfahrungen. Setz dir neue Ziele, mach Pläne. Das Vertrauen in deine Fähigkeiten wächst mit jeder neuen Erfahrung.
  • Feedback von Menschen, die dir Mut machen: Niemand ist eine Insel. Zuspruch und aufmunternde Kommentare von Freunden bzw. der Familie tut gut. Wesentlich ist mit wem du was teilst. Das fördert deine Selbstwirksamkeit.
  • Such dir Leuchttürme und Vorbilder: Schau dich um, der digitale Raum bietet viel Inspiration durch andere Menschen (Kennenlernen über Meetups, Barcamps, digitales lunch & learn, Netzwerken auf Linkedin, …) . Orientier dich an solchen Vorbildern, die bereits das leben und tun, was du erreichen möchtest.

So kannst du dein Selbstvertrauen stärken

Damit du dir selbst vertrauen kannst ist es sehr vorteilhaft, dass du dich selbst gut kennst. Ein anspruchsvoller und lohnenswerter Prozess. Denn wer sich mit all seinen Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten, den eigenen Werten und Überzeugungen kennt, schafft hier das Fundament für ein zufriedenes und leichtes Leben.

2. Übung Stärken kennen: Nimm dir regelmäßig Zeit, um dir deine individuellen Stärken und Talente bewusst zu machen.

Notier dir rückblickend, was dir im letzten Jahr, letzten Monat alles gut gelungen ist. Wie du dazu beigetragen hast deine Ziele zu erreichen und Hürden zu überwinden. Hilfreich ist hier die Technik des Journal schreiben.

3. Übung Selbstmotivation: Menschen mit niedrigem Selbstvertrauen bewerten “kleinere” Probleme häufiger als große Niederlagen. Sofern Selbstzweifel  über eine konstruktive Kritik hinausgehen schaden diese eher dem Individuum. Übe dich darin, dich stärker selbst zu motivieren.

4. Übung Glaubenssätze auflösen: Glaubenssätze sind unsere inneren Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt um uns haben.

Negative Glaubenssätze lauten beispielsweise:

  • “Ich bin nicht gut genug.”
  • “Ich bin zu jung, um ernst genommen zu werden.”
  • “Ich werde niemals erfolgreich sein.”
  • “Nie werde ich meinen Tramjob bekommen,”

Positive Glaubenssätze sind:

  • “Aller Anfang ist schwer.”
  • “Ich kriege das schon hin.”
  • “Ich schaffe das, wenn ich mich anstrenge.”
  • “Ich habe es verdient glücklich zu sein.”

Anders betrachtet: Glaubenssätze kann man mit selbsterfüllenden Prophezeiungen vergleichen. Du wirst also mit der Annahme, dass dir wenig gelingt in der Regel Recht behalten. Genauso verhält es sich bei positiven Glaubenssätzen. Wenn du von dir und deinen Fähigkeiten überzeugt bist, wird dir wahrscheinlich sehr viel gelingen. (Es geht selbstverständlich um realistische Glaubenssätze.)

Man könnte auch sagen: Positive Glaubenssätze sind hilfreich, da sie unser Selbstvertrauen aufbauen.

Selbstvertrauen gewinnen mit gute Gefühlen

5. Übung für gute Gefühle sorgen: Im Kern geht es um deine tägliche Grundstimmung. Allerdings verhindert häufig der stressige Alltag das Aufkommen von angenehmen Gefühlen.

Es sind die kleinen Momente, die dir subjektiv im Alltag Freude bereiten. Deine Verabredung mit dir selbst: Dein Lieblingsvideo-Clip, die kleine Auszeit und der Blick auf den knorrigen Baum gegenüber vom Büro, dein Tee und 5 Minuten Abschalten in deinem Sofa, das Treffen mit der guten Freundin.

Sofern dir das schwer fällt, notierst du dafür feste Zeiten in deinen Wochenplan.

6. Übung Selbstbewusster:Psychologen benennen den Zusammenhang von individuellem Selbstvertrauen und sozialer Situation. Der selbstbewusste Auftritt beispielsweise bei Präsentationen, dem wichtigen Vortrag oder auch in der mündlichen Prüfung lässt sich üben und trainieren.

7. Übung Ein gutes Coaching: Coaching unterscheidet sich von den übrigen Übungen, um Selbstvertrauen aufzubauen, in einem zentralen Punkt: Ein Coach bietet Hilfe zur Selbsthilfe.

Nach meiner Erfahrung haben beim Thema Selbstvertrauen viele Menschen das Gefühl, einerseits fast alles zu wissen – andererseits  kommen sie ohne professionelle Hilfe nicht in die praktische Umsetzung. Wenn du zum Beispiel Selbstvertrauen aufbauen möchtest, unterstützt er dich bei der praktischen Umsetzung.

Der Coach unterstützt außerdem dabei, Glaubenssätze aufzudecken und aufzulösen. Falls du das Gefühl hast, dass du gleichzeitig Gas gibst und das Bremspedal drückst, um dein Selbstvertrauen aufzubauen, ist ein guter Coach möglicherweise der nächste Schritt.

Schreibe mir gerne deine Fragen oder nutze das kostenfreie Beratungsgespräch mit Zoom.

PSYCHOLGIE des Selbstvertrauens: Maslow

Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow(* 1908 – † 1970) untersuchte was Menschen motiviert und antreibt. In der bekannten Maslowschen Bedürfnispyramide beschreibt er Selbstachtung und Selbstvertrauen.

In der vierten Stufe der Bedürfnispyramide steht die “soziale Anerkennung” im Mittelpunkt.

Hierbei unterscheidet Maslow zwischen einer niedrigen und einer höheren Form des Bedürfnisses nach Achtung und Anerkennung.

Die niedrige Form ist das Bedürfnis nach Respekt, Aufmerksamkeit, Ehre und einem guten Ruf. Im Gegensatz dazu ist die höhere Form sozialer Anerkennung nach innen gerichtet. So dreht sich das persönliche Bedürfnis an dieser Stelle um Selbstachtung, Unabhängigkeit und auch das Gefühl von Selbstvertrauen.

Selbstvertrauen aufbauen und Werte leben

Werte sind Grundüberzeugungen und Persönlichkeitszüge. Das, was dir im Leben besonders wichtig ist führt, soweit du es im Alltag und im Beruf lebst zu ausgeprägtem Selbstvertrauen.

Werte können sich besonders in kritischen Lebensphasen – in privaten und beruflichen Krisen – verändern.

Grundsätzlich geben Werte Halt, Sicherheit und Orientierung im Leben.

Wer sich intensiv mit seinen Werten auseinandersetzt, erreicht seine Ziele eher.

Beispiel: Berufliche Neuorientierung & die Werte von Melanie

Ganz konkret hat Melanie, ein junge Angestellte mit Anfang 30 in einem Coaching zur beruflichen Neuorientierung sehr an Selbstvertrauen gewonnen.

Sie hat sich zunächst intensiv mit Ihren Stärken und Werten auseinandergesetzt.

Die Trennung von ihrem langjährigen Freund sowie die bereits längere berufliche Unzufriedenheit im Familienunternehmen waren der Auslöser für viele Fragen und noch mehr Selbstreflektion.

Mit ihrem klaren Werteverständnis ist ihre Angst vor Veränderung immer kleiner geworden. Sie konnte im Prozess des Coachings ihre Herausforderungen Schritt für Schritt mutiger angehen. Und am Ende hat sie ihren eigenen beruflichen Weg mit Vorfreude betrachtet. Sie musste sich nicht mehr mit anderen Frauen in ihrem Alter vergleichen. Denn mit deutlich mehr Selbstvertrauen steht sie jetzt für ihre Werte ein.