10 Gebote des erfolgreichen Lernens
Wenn du beim Lernen einige wichtige Sachen berücksichtigst, geht das Lernen schneller und leichter von der Hand. Dann hast du auch mehr Spaß beim Lernen. Besonders die Wahl der richtigen Strategien beeinflusst deine Motivation. Das sind die 10 Gebote des erfolgreichen Lernens:

Du möchtest noch mehr Lerntipps oder hast ganz persönliche Lern-Herausforderungen an einen Lerncoach, dann vereinbare gern einen Termin.
1. Konzentration auf eine Sache
Multitasking ist alles andere als effizient ...
Das Lernen und Hausaufgabenmachen erfordert die volle Aufmerksamkeit auf eine Sache. Springe ich zwischen verschiedenen Bereichen hin und her, greife zum vibrierenden Handy während ich eigentlich eine Projektaufgabe bearbeite, wird Aufmerksamkeit abgezogen. Der Lernprozess verlängert sich, wird anstrengender.
Für volle Konzentration gilt deshalb immer: Handy und PC ausschalten und weit weg legen! Multitasking ist schlecht fürs Gehirn.
Lernen ist leichter, wenn du dieses Verhalten verinnerlichst.
2. Lernzeiten und Hausaufgaben gut vorbereiten
Diese einfachen Tipps helfen dir sofort:
- Dein Schreibtisch ist aufgeräumt.
- Vor dem Lernen öffnest du kurz das Fenster.
- Ein großes Glas Wasser steht neben dem Schreibtisch.
- Das Handy ist stummgestaltet und außer Reichweite.
- Zentrale Lern- und Pausenzeiten hast du notiert.
- 1 Minute Lächeln
- Am Anfang bearbeitest du leichte Aufgaben und Themenblöcke.
Mit nur wenigen guten Angewohnheiten stärkst du neue Routinen. Dann gelingt dir ein schneller Einstieg in deine Hausaufgaben und Lernzeiten immer leichter.
3. Lernstrategien und Lernpensum
Viele kluge Leute haben sich mit Lernstrategien und deren Wirksamkeit beschäftigt. Es lohnt es sich im Vorfeld etwas mehr Zeit in die Lernstrategien zu investieren. Dafür wird es dann beim Lernen weniger zeitaufwendig und entspannter. Du bist effektiver geworden.
- Den Lernstoff in eigenen Worte zusammenfassen, ihn anderen erklären
- Fragen zum Stoff stellen – Warum-Fragen sind besonders zielführend
- Bildhaft aktiv werden, z.B. mit mindmap oder eigenen Strukturen (Farbe ist Trumpf!)
- Im 1. Schritt: alles Vorwissen abrufen und notieren – das motiviert zusätzlich
- Eigene Beispiele überlegen
- Notizen auf dem I-Pad oder in Hefte machen
- Eine Zusammenfassung schreiben oder einen Spickzettel vorbereiten. Die Komplexität auf das Wesentliche reduzieren
- Den neuen Lernstoff fortlaufend strukturieren. Dabei in der Reihenfolge vom Allgemeinen zum Detail gehen
- Mnemotechniken anwenden: Visualisierung, Geschichtentechnik, Loci-Methode
- Kleine und große Pausen einplanen
- Eigene Ziele formulieren – das erhöht die persönliche Motivation
- Mit der Salamitaktik arbeiten: Kleinschrittiges Lernen bringt mehr Erfolgserlebnisse und erhöht den Spaß-Faktor.
Je mehr Methoden und Strategien zur Anwendung kommen, desto besser sind deine Lernprozesse.
Wichtig: Es gibt nicht „die“ eine Lernstrategie.
Zentral: Besorge dir mit Semesterbeginn bzw. mit dem Schulstart einen Terminplaner. Tages- und Wochenpläne ermöglichen dir einen zügigen Abgleich für reale Zeitfenster und dem, was noch zu lernen ist. Denn Zeiten für Schlafen, Einkaufen, Freunde treffen gehören ebenso in eine gut strukturierte Lernwoche. Dann ist der Blick auf die machbaren Tagesziele gerichtet. Fortlaufende kleine Erfolgserlebnisse sind motivierend und bestärkend. In der letzten Woche vor der Prüfung wird nur noch Lernstoff wiederholt. Dein zusätzliches mentales Plus: Eine gute Lernvorbereitung verringert Prüfungsangst und Lampenfieber erheblich.
4. Lernen in kleinen Häppchen
Gerade in höheren Jahrgangsstufen und auch im Studium ist man leicht überwältigt von der Stoffmenge an Formeln, Vokabeln und Fachaufsätzen Der gewaltige Berg, der sich auftürmt ist beängstigend. Da ist die Versuchung groß den Lernstoff wegzuschieben. (Achtung: Aufschieberitis im Anfangsstadium!) Möglichst nur 1 Mal die Woche alles durch zu lernen.
.Effektiver ist es:
- täglich die Fächer/ Themen für den nächsten Tag vorzubereiten
- wenige Minuten täglich den Lernstoff zu wiederholen
- routinemäßig 5 Tage die Woche einige Vokabeln neu lernen
Das passt auch in relativ lange Lerntage, überfordert nicht und bringt Effizienz ins Lernen!
5. Lernen mit guter Laune
Das Gehirn will ständig lernen, es hungert geradezu nach Neuem. Alle Menschen und besonders Kinder sind neugierig. Neugierde führt zu vermehrter Dopaminausschüttung und fördert Nervenwachstum und Glücksgefühle – ein guter Nährboden fürs Lernen.
Gute Laune und als Gegenpol Angst und Stress haben einen wesentlichen Einfluss auf deinen Lernerfolg. So wie die negativen Emotionen wie Stress, Frust, Druck bis hin zu Angst das Lernen blockieren können, verstärken gute Laune, Zuversicht, Freude und Spaß deine Lernerfolge um ein Vielfaches.
Zuverlässige Motivationskiller sind Stress, schlechte Laune und Druck.
Angenommen, du hast gerade keine gute Laune und du möchtest produktiv lernen, dann verändere deine Körperhaltung. Setz dich bewusst breitbeinig an deinen Tisch, streck deine Arme und verschränke sie hinter deinem Kopf. Das mache 1 Minute lang. Sofern du zu Hause lernst, dann summ eine weitere Minute dein Lieblingslied oder für sehr Bewegungsfreudige: Tanze 5 Minuten nach deinem Lieblingslied.
6. Erfolgreiches Lernen braucht Wiederholungen
Lernen mit allen Sinnen als Lernturbo
Regelmäßiges Wiederholen des Gelernten ist wichtig. Erst das mehrfache Wiederholen sorgt dafür, dass die neuen Informationen im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Dabei ist zusätzlich auch die Art der Wiederholung entscheidend.
Wer unterschiedliche Lernwege anwendet sorgt für nachhaltige Ergebnisse. Zum Beispiel kannst du in der ersten Wiederholung laut Fragen zum Lernstoff stellen und die Antworten dazu schriftlich (in Stichworten) festhalten. Dabei stellst du zügig fest, welche Inhalte bereits gut sitzen und welche noch vertiefter zu lernen sind.
In der zweiten Wiederholung bewegst du dich, gehst zum Beispiel durch dein Zimmer und hast ein großes Papier an der Wand auf dem du wesentliche Informationen und Zusammenhänge als Skizze wiederholst. In der dritten Wiederholung notierst du dir wesentliche Begriffe auf bunten post its verteilst diese dann in deinem Zimmer so, dass immer wieder dein Blick darauf fällt.
Das Gehirn lernt und vergisst auch sehr schnell wieder. Etwa die Hälfte des Stoffes ist schon nach einer Stunde wieder vergessen. Rechtzeitges Wiederholen hilft. Ein effektiver Wiederholungszyklus:
- Wiederholen nach 1 Tag
- Wiederholen nach 1 Woche
- Wiederholen nach 1 Monat
7. Lernen mit Pausen
Dein Gehirn erbringt Hochleistungen und verbraucht viel Energie. Daher ist der kluge Wechsel zwischen Lernen und Pausen ganz besonders wichtig.
Grundsätzlich ist eine kurze Pause nach 30 Minuten lernen sehr günstig (ca. fünf Minuten). Für einen Lernabschnitt von zwei Stunden ist eine Pause von ca. 15-20 Minuten gut. Für vier Stunden Lernen ist eine Pause von ein bis zwei Stunden optimal.
In diesen Erholungspausen sind einfache motorische Abläufe sehr produktiv. Konkret Bewegung in jeglicher Form. In den kleinen Pausen z. B. Hüpfen, Seilspringen, pushups, Hampelmänner, … Und in großen Pausen an der frischen Luft bietet sich der klassische Spaziergang, Radfahren oder Jogging an. Genauso gut sind alltägliche Aufgaben wie Putzen oder Einkaufen oder das Treffen mit einem Bekannten. So tankst du aktiv neue Energie, dein Kopf ist wieder frei und bist auch noch motivierter.
8. " Frieden mit dem inneren Schweinhund“
Eigentlich meint es dieser „innere Schweinehund“ nur gut mit dir. Ja, du hörst richtig. Er kümmert sich um dein Wohlbefinden, deine Freizeit, die gute Laune.
Das Lernen ist aktuell nicht so leicht, der Spaßfaktor ist weit und der viele neue Lernstoff erschlägt dich fast. Deine Motivation wird immer kleiner und der Lernberg immer höher.
Experimentiere mit diesem 10-Minuten-Trick: Du setzt dich an deinen Schreibtisch und legst den Endzeitpunkt (zehn Minuten) schon vor Beginn der Lernaufgabe fest. Das Versprechen bereits nach zehn Minuten wieder aufzuhören ist so motivierend, dass du länger am Thema bleibst und damit die größte Hürde zum Einstieg überwunden hast.
9. Lernen wie die Gedächtnissportler
Merkwürdiges: des Merkens würdig
Das Gehirn, dieser feuchte Klumpen Zellgewebe liebt Merk-Würdiges. Alle Informationen, die neu, spannend, ungewöhnlich oder seltsam sind gelangen zügig ins Langzeitgedächtnis.
Wie klebst du dir die Reihenfolge deines Referates, das du möglichst frei halten möchtest als zuverlässige Merkhilfe an deinen linken Oberschenkel? Was hat ein kaputter Wasserhahn und ein kichernder XXL Smiley mit leichtem Vokabellernen zu tun?
Abstrakte Fachbegriffe sind dagegen grauer Lern-Alltag in vielen Schulen. Die sog. Mnemotechniken bekannt seit der Antike sind hier die Anwort, um leichter Fakten zu lernen. Es handelt sich um eine Vielzahl von Merktechniken, die insbesondere die Gedächtnissportler sehr erfolgreich anwenden.
Diese Mnemotechniken finden bei mir im Lerncoaching häufig ihren Platz:
– Loci-Technik
– Geschichten-Technik
– Körper-Routen
– Zahlen merken
– Vokabellernen mit eigenen kreativen Eselsbrücken.
Beginne mit einem der 10 Gebote des Lernens – Erfolgreiche Wege fangen immer mit dem ersten kleinen Schritt an.
Übrigens, außergewöhnliche Lernbiografien ähneln sich an dieser Stelle: das regelmäße Anwenden mindestens einer der 10 Gebote des Lernens! – Erfolgreiche Wege steigern die Leistung der „kleinen grauen Zellen“ um ein Vielfaches!